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クリスマスシーズンとなり、ヴィラ鴨川の入り口と玄関ホール、カフェ・ミュラーの3ヶ所にクリスマスツリーが用意されました!そして、 今年最後のCreators@Kamogawaが開催されました。レジデントと日本のクリエイターによるトークシリーズの12月1日のテーマは、『断片からの創作』『畳と断捨離』。司会はアートジャーナリストの小崎哲哉が務めました。
記憶や人々、自然の脆さは、現代においてどのように表現され得るでしょうか。マリアンナ・クリストフィデスとベルント・ブロインリヒは、こうしたテーマや断片からの創作について、京都を拠点に活動する美術家、中村裕太と議論しました。
マリアンナ・クリストフィデスとベルント・ブロインリヒはヴィラ鴨川滞在中、日本の地理や社会・文化の様々な断片をリサーチし、ブルーノ・タウトやフランク・ロイド・ライトの日本での軌跡を追い、人間と自然(災害)との関係、そこにある不安定さをテーマに取り組みました。こうしたリサーチから、エッセイ風の映像作品を作る予定です。
中村裕太は陶器の欠片を集め、その意味や歴史を探り、こうした断片や写真からコラージュ作品を作ります。制作手法は異なりますが、両者の多くの共通点が明らかになりました。
断片をつなげ、細部に焦点を当てることで、個人の記憶と重なる新たな物語が生まれます。こうして断片は不完全なものではなく、大きな全体の一部となるのです。
第2部では、建築家のアンスガー・シュタウトと、塚本由晴(建築家/アトリエ・ワン)が、『畳と断捨離』について意見を交わしました。アンスガー・シュタウトは日本滞在中、伝統的な町家をリサーチし、日本の現代建築と比較しました。そして、町家には次のような優れた点があると考えています。プライベート空間、よく考えられた収納場所、障子や襖による空間のバリエーション、絶えず自然に行われる換気の機能など。
それに対し、建築雑誌で日本の代表的な現代建築として紹介された例は、必ずしも成功していないようです。そうした建築ではミニマリスティック、透明性、革新的なコンセプト、といったキーワードがあがりますが、アンスガー・シュタウトは、住人の日常生活でのデメリットを指摘。例えば、壁が薄すぎて寒暖差が激しくなる、外の空間とプライベート空間の境がなくなる、などです。
塚本由晴も、建築とその中に住まう人のニーズのバランスが重要だと指摘しました。塚本とシュタウトは、建築は制限的なミニマリズムに支配されてはならず、住人の希望に柔軟に対応し得ることが大切との考えで一致しました。
トークの後はカフェ・ミュラーで交流会です。モニターで紹介されるレジデントの作品を見ながら、歓談が続きました。
Creators@Kamogawa 01.12.2018: „Fragilität, Unsicherheit und das Fragment“ / „Minimalistisch Wohnen?“
Erste weihnachtliche Stimmung in der Villa Kamogawa! Mit insgesamt drei Weihnachtsbäumen, einem am Eingang, einem im Foyer und einem im Café Müller, ist das Goethe-Institut für die Adventszeit gut gerüstet… Bevor sowas wie Besinnlichkeit aber Einzug halten kann erst noch eine neue Ausgabe von „Creators@Kamogawa“ bzw. die letzte für 2018. Wie immer zwei Diskussionsrunden der residierenden Künstler/-innen mit japanischen Kulturschaffenden. Themen am 1. Dezember sind „Fragilität, Unsicherheit und das Fragment“ und „Minimalistisch Wohnen?“, moderiert vom Kulturjournalisten Tetsuya Ozaki.
Wie lässt sich so etwas wie die Fragilität der Erinnerung, der Menschen und der Natur in der heutigen Zeit darstellen? Hierüber und über die Bedeutung der Arbeit mit Fragmenten tauschen sich die Bildende Künstlerin Marianna Christofides und der Autor Bernd Bräunlich aus mit dem Bildenden Künstler Yuta Nakamura aus Kyoto.
Marianna Marianna Christofides und Bernd Bräunlich hatten als Ausgangspunkte für ihr Stipendienprojekt in Japan die Untersuchung geologischer und sozio-kultureller Fragmente aus der Vergangenheit und Gegenwart, die Tagebücher Bruno Tauts, Frank Lloyd Wrights Architektur und die durch (Natur-)Katastrophen bedingte Unsicherheit des Menschen gewählt. Die sich aus der Recherche ergebenden und im Zusammensetzen dieser Fragmente manifestierenden Mikrogeschichten werden die Grundlage bilden für ihre neu entstehenden, essayistischen Film.
Yuta Nakamura, der Keramikbruchstücke sammelt, deren Bedeutung und Geschichte erforscht und aus den Fragmenten und Fotografien eigene Collagen entwickelt, hat zwar eine andere Arbeitsweise, im Gespräch wurden aber viele Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte deutlich.
Durch die Kombination von Fragmenten und den Fokus auf Details entstehen bei allen neue Geschichten, die sich mit persönlichen Erinnerungen überlappen. Das Fragment ist so nichts Unvollständiges, sondern ein Teil etwas Größerem.
Im zweiten Teil dann ein ebenfalls sehr lebendiger Austausch zwischen dem Architekten Ansgar Staudt und Yoshiharu Tsukamoto, einem der Architekten des Atelier Bow-Wow, zum Thema „Minimalistisch Wohnen?“. Während seines Aufenthaltes in Japan untersuchte Ansgar Staudt traditionelle Stadthäuser, die sog. „Machiya“, und verglich deren Merkmale mit ausgewählten Beispielen aus der zeitgenössischen japanischen Architektur. Ihn überzeugten die Qualitäten der Machiyas: Guter Schutz der Privatsphäre, gut durchdachte Stauräume für persönliche Dinge, Schiebeelemente für Raumvariationen und eine permanente natürliche Belüftung.
Dem gegenüber schneiden in Architekturzeitschriften als Ikonen gehandelte moderne Gebäude japanischer Architekten nicht unbedingt gut ab. Von Minimalismus, Transparenz und innovativen Konzepten ist da gern die Rede. Ansgar Staudt erkennt jedoch deutliche Nachteile für das alltägliche Leben der Bewohner/-innen. U.a. führen zu dünne Wände zu immensen Temperaturdifferenzen und oft existiert keine Abgrenzung zwischen Außenraum und Privatsphäre.
Auch Yoshiharu Tsukamoto betonte die Wichtigkeit des Zusammenspiels zwischen der Architektur und den Bedürfnissen der darin lebenden Menschen. Einig sind sich beide, dass Architektur nicht dominiert werden sollte von einschränkendem Minimalismus und dass die je nach den Bedürfnissen der Bewohner wandelbaren Elementen in den alten Machiya-Stadthäusern durchaus eine Qualität, wenn nicht gar ein Ideal darstellen.
Nach Ende der Veranstaltung wie immer eine gesellige Runde und anregende Gespräche im Café Müller und auf verschiedenen Monitoren Arbeiten der residierenden Künstler/-innen zum Verweilen.