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今年の第2期レジデントの滞在の締めくくりは、ジモン・ルンメルによるコンサートでした!
ルンメルが京都滞在中に書きおろした、微分音ハーモニカと笙のための新曲が、ヴィラ鴨川のホールにて披露されました。

笙奏者・伊藤えりは、優れた作曲家、楽器設計者として活躍するジモン・ルンメルとは、以前から知り合いであり、今回の共演にも快く応じてくれました。

雅楽器「笙」は、円形に並んだ17本の細い竹管からなります。そのうち15本の管に取り付けられた金属製の簧(リード)が振動して音が鳴ります。

ジモン・ルンメルが考案・製作した微分音ハーモニカもまた、15本の管からなり、小さな磁石によって微分音的な音程調節が可能です。このように、笙という伝統楽器と、そこから着想を得てつくられた新楽器は、同様の原理で音を出します。

今回の初演は、音楽的にだけでなく、視覚的にも特別でした。微分音ハーモニカのチューブは、透明の糸で空中に吊るされています。パイプや鍵盤を製作し、吊り下げる作業が、約2ヶ月にわたり試行錯誤を重ね行われ、新楽器が完成しました。

両者の共演も見ごたえがありました。笙を優しく口元に構える伊藤えりの横顔は、彫刻のようです。その向かいでジモン・ルンメルは、チューブとマウスピースを使って空気を送り込み、音を出します。さらに、鍵盤の下にセットされ、太ももで動かせる「ふいご」と、左手で操作できるもう一つの「ふいご」で、空気圧を補助します。

二つの楽器の音は似ていますが、決して同じではありません。やわらかく、ゆったりとした響きがヴィラ鴨川のホールを包み込み、聴衆はふいに幸福感に満たされます。笙をよく知る人にもお馴染みの音が、新たなハーモニーと結びつきました。荘厳な伝統楽器・笙の音色が、これほどの広がりを見せるとは驚きです。演奏が終わると、大きな拍手が送られました。

アンコールのために、ジモン・ルンメルは特別なものを用意しました。パイプが一本だけの小さな微分音ハーモニカが聴衆に配られ、皆で即興演奏です。どれも笙と同じ響きですから、上手くいくはずですが…。再び、驚きのサウンドスケープが生まれ、演奏は大きな拍手で終わりました。その後は、写真撮影や、笙の意外な「生まれ変わり」について話が続きました。
„Musik für Shō und Mikrotonale Harmonika“ im Saal der Villa Kamogawa
Großer Abschluss des zweiten Stipendienzeitraums in der Villa Kamogawa! Simon Rummel, residierender Komponist von April bis Juli 2018 hatte zum Konzert geladen.
Zur Aufführung kam seine während des Aufenthalts in Kyoto komponierte „Musik für Shō und Mikrotonale Harmonika“.

Shō-Meisterin Eri Ito hatte sich ohne Zögern und Vorbehalte auf diese Kooperation eingelassen. Dass sie Simon Rummel persönlich und als außergewöhnlichen Komponisten und Konstrukteur von Musikinstrumenten bereits von einer früheren Begegnung her kannte, hat sicher geholfen...

Die japanische Mundorgel Shō besteht aus 17 kleinen Resonanzröhren aus Bambus, von denen zwei stumm sind. In den 15 klingenden „Pfeifen“ stecken schwingende Metallplättchen. Die Pfeifen sind in einem Kreis angeordnet und ruhen in der Hand der Spielerin.

Die von Simon Rummel neu konstruierte mikrotonale Harmonika besteht ebenfalls aus 15 Pfeifen, deren Zungen über kleine Magnete mikrotonal umgestimmt werden können. Das Traditionsinstrument und sein neu erdachter Verwandter folgen also einem ähnlichen Prinzip bei der Klangerzeugung.

Die Uraufführung dann nicht nur musikalisch, auch visuell ein Ereignis. Als Zungenschwarm hängen die Klangkörper der Mikrotonalen Harmonika einzeln an farblos durchsichtigen Fäden kunstvoll drapiert im Konzertsaalhimmel. Pfeifen, Tastatur, Hängung und insgesamt die ganze Instrumentenpracht in zweimonatiger Handarbeit kunstvoll von ihrem Schöpfer ersonnen und realisiert.

Ein Anblick besonderer Art auch die Spielerpaarung. Eri Ito, die Shō grazil an den Mund gesetzt und somit im Profil durchaus skulptural. Simon Rummel, ihr gegenüber als Bläser mittels Schlauch und Mundstück die zur Klangerzeugung nötige Luft in die Harmonika bzw. ihr Schlauchsystem pumpend. Der Luftdruck dabei unterstützt durch zwei unter der Tastatur platzierte und mit den Oberschenkeln bewegte Bälge sowie einen weiteren, den er mit der linken Hand steuert.

Beide Instrumente klingen sehr ähnlich, aber keineswegs gleich. Sphärische, sehr langsame und getragene Klänge als Raumzeitklang-Kontinuum im Saal der Villa Kamogawa! Glücksgefühle beim unvorbereiteten Hörer. Aber auch für Shō-Kenner ist Bekanntes gepaart mit neuen, noch überraschenden Harmonien. Wer hätte gedacht, dass das Klangspektrum des erhabenen Traditionsinstruments Shō an diesem Abend eine so schöne Erweiterung erfahren würde. Lang anhaltender, großer Applaus.

Als Zugabe hatte sich Simon Rummel noch etwas Besonderes ausgedacht. Kleine, von ihm ebenfalls konstruierte Mikrotonale Miniharmonikas, jeweils nur mit einer Pfeife bestückt, werden ins Publikum verteilt. Dann gemeinsames Improvisieren. Da jede der Pfeifen sich im Klangspekrum der Shō bewegt, kann eigentlich nichts schiefgehen... Nochmals ein überraschendes Soundscape und nochmals großer und dankbarer Applaus. Danach viel Knipsen und Erklären dieser ganz unerwarteten Shō-Reinkarnation!