
... die sich ändern, je nachdem wo wir sind; die Art, wie wir Dinge erledigen, die uns schwerfallen oder an die wir uns langsam gewöhnen, wegen derer wir uns wohlfühlen, sei es zu Hause oder auf dem Mars. Dabei ist das Sprichwort „Andere Länder, andere Sitten“ in einigen Fällen leichter und in anderen Fällen schwerer zu befolgen. Vier Beispiele:
1.
Das Abendbrot
Die Deutschen essen gegen sieben Uhr abends zu Abend, normalerweise gibt es Brot, das, wie der Name besagt, am Abend auf den Tisch kommt. Wir würden das wohl eher als „bocata“ (Imbiss) oder sogar als „montadito“ (kleine Schnitte) bezeichnen, und zu allem Übel ist das Abendbrot auch noch kalt. Das Brot wird mit Käse oder Wurst, einem Salatblatt oder gekochtem Ei belegt, manchmal wird es sogar wie bei einem verspäteten Frühstück mit Marmelade bestrichen, aber sehr oft wird einfach ein Aufstrich verwendet. Das ist praktisch und sicherlich äußerst gesund, aber ich muss zugeben, dass ich damit überhaupt nicht zurecht kam. Für mich war es um sechs Uhr weiterhin Zeit für meine „merienda“ (Vesper) und um zehn Uhr hatte ich dann einen Riesenhunger und stürzte mich auf mein zweites Abendbrot.
2.
Betten
Man könnte meinen, dass es eher eine intuitive Sache ist, das Bett zu machen, aber weit gefehlt: für einen Deutschen, der sein Leben lang in Deutschland verbracht hat, muss es so schwierig wie ein 3D-Puzzle sein, das Bettzeug, die Decke und die Tagesdecke so unter die Matratze zu stopfen, dass man auf keinen Fall kalte Füße bekommt.
Und es ist äußerst schwierig, in ein gut gemachtes Bett zu schlüpfen! Daunendecken haben jedoch den Vorteil, dass sie sehr leicht sind und dass man das Bett in einer Minute gemacht hat. Vor kurzem sah ich in einem spanischen Geschäft eine Werbung, die genau das besagte: mit einer Daunendecke hat man das Bett in fünf Sekunden gemacht. Ausschütteln und gefaltet auf die Matratze legen. Fertig.
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