Das wahre Leben spielt sich immer noch in der Realität ab, soziale Netzwerke gehören aber auch dazu. Wir werden im Unterricht und in Fortbildungen immer mehr damit konfrontiert, wir müssen lernen und wissen, verantwortlich damit im Unterricht umzugehen - uns mit dem Thema soziale Netzwerke auseinandersetzen, die didaktisch sinnvollen Möglichkeiten aufzeigen, Ziele und Grenzen definieren, um uns bewusster zu entscheiden, wofür und warum wir uns bei einem Web 2.0-Anbieter anmelden.
In der onlinebasierten Fortbildung
Multimedia-Führerschein DaF 5 wird
Facebook, ein Netzwerk, das alle Strukturmerkmale einer Community darstellt, mit seinen Chancen, Risiken und Grenzen auch als Beispiel genannt, die Kursteilnehmer werden durch die Infos für das Thema sensibilisiert, um künftig mit Daten bewusster umgehen zu können und das neu Gelernte auch an ihre Lernenden weiterzugeben, wenn sie im Unterricht verstärkt Web 2.0-Tools anwenden wollen.
In der Schule kommt nämlich die Medienerziehung leider viel zu kurz, die Kinder können oft ohne Eltern ein Facebook-Profil anlegen, ohne die möglichen Gefahren durch die Preisgabe aller privaten Dateien zu sehen und sie zu schützen. Sogar bei einer einfachen Google-Suche muss man sehr vorsichtig sein, da diese Daten wahrscheinlich für Jahre gespeichert werden!
Für den Unterricht ist es bestimmt viel besser, ein eigenes geschlossenes Netzwerk vorzuziehen (
Moodle vs. Facebook – ein Vergleich), ich werde aber versuchen, ein paar praktische Beispiele dafür zu zeigen, wie man Facebook selbst didaktisch nutzen kann.

Facebook als offener pinnwandartiger Treffpunkt ermöglicht schnelle und praktische Kommunikation, Interaktion, Vernetzung, geheime Gruppenbildung, hat eine Erinnerungsfunktion wie ein Newsletter und kann in Projekten oder Kursen dazu dienen, die Lerner besser an den Kurs oder das Projekt zu binden. Dank einer geheimen Gruppe oder Fan-Page auf Facebook können die Lerner auch während und über das Projekt oder Kursende hinaus in Kontakt bleiben.
Vor oder nach einem Schüleraustausch finden unsere Schüler Facebook auch sehr nützlich, hier finden Sie ein Interview mit einem Schüler darüber.
Ich kann meine Schülerinnen und Schüler da auch immer erreichen, schnell eine Information weiterleiten, habe für mehrere Klassen und Projekte geheime Gruppe gegründet, so konnten wir Texte, Präsentationen, Bilder, Videos hochladen, teilen und Kommentare schreiben. In so einer Gruppe wurde auch das Facebook-Projekt „Traumhochzeit“ durchfgeführt.
Wer Interesse an Facebook im DaF-Unterricht hat und Facebook als Lernumgebung nutzen möchte, dem empfehle ich den Erfahrungsbericht von Martin Kurz, der Facebook im Unterricht benutzt und damit sehr zufrieden ist und den Vortrag von Susanne Hartmann zum Thema Facebook – motivierend auch für den Sprachunterricht? . Sie beschreibt dort, welche Möglichkeiten Facebook für den Deutschunterricht hat, nennt mögliche Aufgabenstellungen und geht auch auf Gefahren und Schwierigkeiten ein.
Als Leseempfehlung möchte ich auf das Facebook-Buch, auf die PDF-Datei Facebook für Pädagogen und auf eine interessante Aufsatzsammlung bei der Heinrich-Böll-Stiftung hinweisen.
Zu Facebook in der Schule findet man im Internet auch interessante englischsprachige Beiträge: 100 Ways You should be using Facebook in Your classroom, The Why and How of Using Facebook For Educators – No Need to be Friends At All! und einen deutschspachigen Blogartikel Facebook-Freundschaften zwischen Schülern und Lehrern.
Diesmal möchte ich die Gelegenheit nutzen und Sie auch zur öffentlichen Diskussion über Facebook einladen.
Klicken Sie bitte hier, hören Sie rein und machen Sie mit!
