Sie haben schon bestimmt ein Facebook-Profil, haben geskypet, gebloggt, gegoogelt oder getwittert und haben die Vorteile dieser Web 2.0-Dienste kennen gelernt. Haben Sie etwas davon schon in Ihrem Unterricht eingesetzt oder sind Sie immer noch auf dem Suche nach dem richtigen Tool zum Verbessern des Fremdspachenlernens?
Dienstag, 18. Oktober 2011
Web 2.0 im Deutschunterricht - Bereiten wir unsere Lerner auf das 21. Jahrhundert vor
Mit den digitalen Medien entwickeln sich nämlich neue Kommunikationsformen und Kooperationsformen, auch über den Klassenraum hinaus. Die Kommunikation - das Schreiben und Sprechen, Autonomie und interkulturelles Lernen werden wichtiger. Die registrierten Benutzer können Inhalte selbst erstellen, bearbeiten und verteilen, d.h. über das Internet verbreiten. Da Web 2.0 auch interaktive und kooperative Anwendungen unerstützt, d.h. authentische Kontakt-, Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten bietet, sind sie auch zusätzlich untereinander vernetzt. Im Klassenraum werden neue Rollen verteilt: Lehrer werden Lernberater, Moderatoren, Lernende werden Konsumenten und Produzenten.
Lehrende und Lernende nutzen schon vertraute digitale Werkzeuge im Fremdsprachenunterricht, das Lernen ist formell und informell, denn Spielen, Kommunizieren, Kooperieren vermischen sich, Lernende werden Mitlehrende, Leistungsbewertung zum Lerngegenstand, Selbstevaluation ein Teil der Lernerautonomie.
Und was ist ein Lehrer? Animateur, Akrobat, Jongleur, Zauberer? Lernberater und-begleiter, Betreuer, Helfer?
Der selbstlernende Lehrer erscheint auf jeden Fall immer mehr als Moderator von Lernprozessen statt Vermittler von Inhalten und er muss selbständig sein.
Da aber die Aus- und Fortbildung auch unter Einbeziehung von Formen des Fernunterrichts erfolgen kann, etabliert sich bestimmt bald in allen Bereichen des Lehrens und Lernens der Einsatz eines virtuellen Lernraums, wobei man auch die Möglichkeit des webbasierten Austausches ebenfalls sehr intensiv nutzen soll. Klare Lernziele, gut geplante Lernaktivitäten, Koordiniation, Reflektieren, Bewerten, Motivation, Interaktionen, Gestaltung von Lernumgebungen, Selbststeuerung und Eigenverantwortung spielen dabei immer noch eine große Rolle.
Im Vordergrund soll aber das ganzheitliche Lernen stehen, das immer das eigene Verhalten und die eigene Einstellung mit einbezieht, das Lernen als ein aktiver reflexiver Prozess. Da die neuen Eindrücke mit vorhandenem Wissen verknüpft werden, ist das neue Wissen sehr individuell. Metakognitive Kompetenzen sind Voraussetzung für nachhaltiges Lernen.
Da im Web 2.0 Unterricht wie in der Wissens- und Informationsgesellschaft das Wissen unbegrenzt ist, schaffen die Kommunikation und Kooperation die Orientierung, und fachübergreifende Schlüsselqualifikationen werden immer wichtiger.
Die Kompetenzen müssen über Schulwissen und kognitive Fähigkeiten hinausgehen, die Reflexivität ist als Kern der Schlüsselkompetenzen anzusehen und die Schlüsselkompetenzen werden nicht isoliert, sondern vernetzt gefordert.
Es reicht nicht, dass die Lehrende Web 2.0 selbst nur nutzen, sie müssen auch methodisch-didaktisch gut überlegt handeln und die didaktische Qualität der Web 2.0-Tools im Unterricht einsetzen, d.h. anwenden. Dabei möchte ich auch auf die Studie „Review of Learning 2.0 Practices“ von Christine Redecker hinweisen, die die potentiellen Schwerpunkte zukünftiger Programme, die vielfältigen innovativen Lehr- und Lernszenarien mit Web 2.0 und die Analyse erfolgreicher Rahmenbedingungen für den Einsatz in Bildung, Ausbildung und informellen Lernsituationen in Europa, d.h. EU-Ebene darstellt.
Zum Begriff Web 2.0 werden einige Internet-Anwendungen und Dienste direkt zugeordnet, hiermit werde ich die Wichtigsten erwähnen:
Wiki ist eine Ansammlung von öffentlichen oder passwortgeschützten Webseiten, deren Inhalt verändert und erweitert werden darf, d.h. der von Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch online frei erstellt und überarbeitet werden kann, er hat die gleichen Rechte. Archivierung, Kontrolle von Veränderungen und das selbstorganisierte Indexieren sind auch möglich. Eine bekannte Anwendung ist die Online- Enzyklopädie Wikipedia, welche die Wiki-Software MediaWiki einsetzt.
Ein Blog oder auch Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge in chronologischer Ordnung enthalten, d.h. die Einträge werden in umgekehrter Reihenfolge aufgelistet, werden oftmals als Tagebuch oder Journal im Internet von mindestens einer Person oder einem festgelegter Autorenkreis bezeichnet. Der Leser kann Kommentare zu den Einträgen schreiben. Beispiele: Blogger, Wordpress.
Podcast bezeichnet das Veröffentlichen, Produzieren/Anbieten von Audio- und Videodateien im Internet. Die Podcaster veröffentlichen digital komprimierte Medienbeiträge (Episoden) zum Herunterladen und zum Abbonieren, d.h. können über Feeds automatisch bezogen werden. Sie sind der Radio- oder Fernsehsendungen ähnlich und haben verschiedene Funktionen: Information, Unterhaltung, Instruktion, Ratgeber, Werbung. Hier sprechen wir also von Netzwerk, Audio-, Komprimierungs- und Speichertechnologien. Beispiel: Podomatic
Soziale Netzwerke unterstützen die menschliche Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit, d.h. sie stellen soziale Beziehungen im Internet dar. Sie machen Strukturen sichtbar. Sie ermöglichen es dem Nutzer ein Profil zu erstellen und Kontakte zu verwalten. So kann man auch wissen wer wen kennt. Beispiele: Xing, LinkedIn, mySpace, Facebook,…
Social-Bookmarks bieten dem Nutzer die Möglichkeit zur Speicherung und Kategorisierung, Beispiel: Del.icio.us
Media-Sharing-Plattformen ermöglichen ein Profil anzulegen, Mediendaten wie Fotos und Videos zu speichern und Inhalte anderer Nutzer zu konsumieren sowie zu bewerten. Der Nutzer hat auch die Möglichkeit, eigene Produktionen zu speichern.
Als Foto-Sharing-Plattform: Flickr, Picassa, Photobucket …
Als Video-Sharing-Plattform: YouTube, MyVideo, Vimeo…
Information-Sharing-Plattformen ermöglichen es Textdokumente zu speichern. Der Nutzer hat die Möglichkeit, wie bei den Media-Sharing-Plattformen, eigene Produktionen zu speichern.
Virtuelle Welt ist eine dreidimensionale Plattform im Internet, als Bedeutendste gilt Second Life, entwickelt vom amerikanischen Unternehmen Linden Lab, wo die Nutzer über ihre Repräsentanten, die Avatare, kommunizieren.
Es gibt noch zahlreiche Werkzeuge, die die Übertragung von Inhalten, Information und Kommunikation erleichtern, wie z.B. Skype, Google,…
Schauen Sie sich diese Präsentation an und vergessen Sie bitte nicht: „Kein weiser oder tapferer Mann legt sich auf die Schienen der Geschichte und wartet, dass der Zug der Zukunft ihn überfährt.“ Dwight D. Eisenhower
„Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut.“ Aristoteles
Und was meinen Sie dazu? Ich melde mich in den nächsten Wochen wieder mit konkreten Web 2.0-Unterthemen, Vorschlägen und Beispielen.
Lehrende und Lernende nutzen schon vertraute digitale Werkzeuge im Fremdsprachenunterricht, das Lernen ist formell und informell, denn Spielen, Kommunizieren, Kooperieren vermischen sich, Lernende werden Mitlehrende, Leistungsbewertung zum Lerngegenstand, Selbstevaluation ein Teil der Lernerautonomie.
Und was ist ein Lehrer? Animateur, Akrobat, Jongleur, Zauberer? Lernberater und-begleiter, Betreuer, Helfer?
Der selbstlernende Lehrer erscheint auf jeden Fall immer mehr als Moderator von Lernprozessen statt Vermittler von Inhalten und er muss selbständig sein.
Da aber die Aus- und Fortbildung auch unter Einbeziehung von Formen des Fernunterrichts erfolgen kann, etabliert sich bestimmt bald in allen Bereichen des Lehrens und Lernens der Einsatz eines virtuellen Lernraums, wobei man auch die Möglichkeit des webbasierten Austausches ebenfalls sehr intensiv nutzen soll. Klare Lernziele, gut geplante Lernaktivitäten, Koordiniation, Reflektieren, Bewerten, Motivation, Interaktionen, Gestaltung von Lernumgebungen, Selbststeuerung und Eigenverantwortung spielen dabei immer noch eine große Rolle.
Im Vordergrund soll aber das ganzheitliche Lernen stehen, das immer das eigene Verhalten und die eigene Einstellung mit einbezieht, das Lernen als ein aktiver reflexiver Prozess. Da die neuen Eindrücke mit vorhandenem Wissen verknüpft werden, ist das neue Wissen sehr individuell. Metakognitive Kompetenzen sind Voraussetzung für nachhaltiges Lernen.
Da im Web 2.0 Unterricht wie in der Wissens- und Informationsgesellschaft das Wissen unbegrenzt ist, schaffen die Kommunikation und Kooperation die Orientierung, und fachübergreifende Schlüsselqualifikationen werden immer wichtiger.
Die Kompetenzen müssen über Schulwissen und kognitive Fähigkeiten hinausgehen, die Reflexivität ist als Kern der Schlüsselkompetenzen anzusehen und die Schlüsselkompetenzen werden nicht isoliert, sondern vernetzt gefordert.
Es reicht nicht, dass die Lehrende Web 2.0 selbst nur nutzen, sie müssen auch methodisch-didaktisch gut überlegt handeln und die didaktische Qualität der Web 2.0-Tools im Unterricht einsetzen, d.h. anwenden. Dabei möchte ich auch auf die Studie „Review of Learning 2.0 Practices“ von Christine Redecker hinweisen, die die potentiellen Schwerpunkte zukünftiger Programme, die vielfältigen innovativen Lehr- und Lernszenarien mit Web 2.0 und die Analyse erfolgreicher Rahmenbedingungen für den Einsatz in Bildung, Ausbildung und informellen Lernsituationen in Europa, d.h. EU-Ebene darstellt.
Zum Begriff Web 2.0 werden einige Internet-Anwendungen und Dienste direkt zugeordnet, hiermit werde ich die Wichtigsten erwähnen:
Wiki ist eine Ansammlung von öffentlichen oder passwortgeschützten Webseiten, deren Inhalt verändert und erweitert werden darf, d.h. der von Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch online frei erstellt und überarbeitet werden kann, er hat die gleichen Rechte. Archivierung, Kontrolle von Veränderungen und das selbstorganisierte Indexieren sind auch möglich. Eine bekannte Anwendung ist die Online- Enzyklopädie Wikipedia, welche die Wiki-Software MediaWiki einsetzt.
Ein Blog oder auch Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge in chronologischer Ordnung enthalten, d.h. die Einträge werden in umgekehrter Reihenfolge aufgelistet, werden oftmals als Tagebuch oder Journal im Internet von mindestens einer Person oder einem festgelegter Autorenkreis bezeichnet. Der Leser kann Kommentare zu den Einträgen schreiben. Beispiele: Blogger, Wordpress.
Podcast bezeichnet das Veröffentlichen, Produzieren/Anbieten von Audio- und Videodateien im Internet. Die Podcaster veröffentlichen digital komprimierte Medienbeiträge (Episoden) zum Herunterladen und zum Abbonieren, d.h. können über Feeds automatisch bezogen werden. Sie sind der Radio- oder Fernsehsendungen ähnlich und haben verschiedene Funktionen: Information, Unterhaltung, Instruktion, Ratgeber, Werbung. Hier sprechen wir also von Netzwerk, Audio-, Komprimierungs- und Speichertechnologien. Beispiel: Podomatic
Soziale Netzwerke unterstützen die menschliche Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit, d.h. sie stellen soziale Beziehungen im Internet dar. Sie machen Strukturen sichtbar. Sie ermöglichen es dem Nutzer ein Profil zu erstellen und Kontakte zu verwalten. So kann man auch wissen wer wen kennt. Beispiele: Xing, LinkedIn, mySpace, Facebook,…
Social-Bookmarks bieten dem Nutzer die Möglichkeit zur Speicherung und Kategorisierung, Beispiel: Del.icio.us
Media-Sharing-Plattformen ermöglichen ein Profil anzulegen, Mediendaten wie Fotos und Videos zu speichern und Inhalte anderer Nutzer zu konsumieren sowie zu bewerten. Der Nutzer hat auch die Möglichkeit, eigene Produktionen zu speichern.
Als Foto-Sharing-Plattform: Flickr, Picassa, Photobucket …
Als Video-Sharing-Plattform: YouTube, MyVideo, Vimeo…
Information-Sharing-Plattformen ermöglichen es Textdokumente zu speichern. Der Nutzer hat die Möglichkeit, wie bei den Media-Sharing-Plattformen, eigene Produktionen zu speichern.
Virtuelle Welt ist eine dreidimensionale Plattform im Internet, als Bedeutendste gilt Second Life, entwickelt vom amerikanischen Unternehmen Linden Lab, wo die Nutzer über ihre Repräsentanten, die Avatare, kommunizieren.
Es gibt noch zahlreiche Werkzeuge, die die Übertragung von Inhalten, Information und Kommunikation erleichtern, wie z.B. Skype, Google,…
Schauen Sie sich diese Präsentation an und vergessen Sie bitte nicht: „Kein weiser oder tapferer Mann legt sich auf die Schienen der Geschichte und wartet, dass der Zug der Zukunft ihn überfährt.“ Dwight D. Eisenhower
„Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut.“ Aristoteles
Und was meinen Sie dazu? Ich melde mich in den nächsten Wochen wieder mit konkreten Web 2.0-Unterthemen, Vorschlägen und Beispielen.
wie wichtig Medienkompetenz in der Schule, aber auch in der Geselschaft ist, zeigt u.a. eine Diskussion in der ARD: http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=8525338
Schöne Grüße
Hannes
danke für Ihren Kommentar! Ich konnte leider die Seite nicht öffnen. Die folgende Meldung erschien: "Leider konnte die gewünschte Seite nicht gefunden werden." Ich probiere es später nochmal.
beste Grüße
Tünde
probier es mal damit:
http://daserste.ndr.de/annewill/archiv/erste10801.html
oder damit:
http://daserste.ndr.de/annewill/videos/annewill3215.html
Schöne Grüße
Hannes