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Rumänien ist Ehrengast der Leipziger Buchmesse 2018 (15.-18.März). Mit über 70 Veranstaltungen und der Präsentation von rund 40 vom Rumänischen Kulturinstitut geförderten Neuübersetzungen möchte der Gastlandauftritt in Leipzig ein lebendiges Bild der zeitgenössischen Kulturszene Rumäniens vermitteln und Türen zur rumänischen Literatur öffnen. Entdecken Sie Höhepunkte des Programms auf unserem DLITE Blog.
Rund 50 rumänische Autoren und Künstler werden zur Buchmesse in Leipzig erwartet, präsentieren ihre Neuerscheinungen und diskutieren über Sichtweisen auf ihr Land, seine Geschichte und die aktuelle gesellschaftspolitische Situation.
Zahlreiche international bekannte rumänische bzw. aus Rumänien stammende Autorinnen und Autoren treten in Leipzig auf, darunter der Leipziger Buchpreis- und aktuelle Thomas-Mann-Preis-Träger
Mircea Cǎrtǎrescu, Nobelpreisträgerin
Herta Müller, der in den Vereinigten Staaten lebende rumänische Schriftsteller
Norman Manea und
Andrei Pleșu. Nach Leipzig kommen die Dichterin
Nora Iuga, die in Berlin lebende
Carmen Francesca Banciu und aus der Schweiz
Cătălin Dorian Florescu sowie
Dana Grigorcea.
Cătălin Mihuleac präsentiert seinen neuen Roman, dessen Übersetzung durch Ernest Wichner für den Leipziger Übersetzerpreis nominiert ist.
Emil Hurezeanu, Lyriker und rumänischer Botschafter in Deutschland ist dabei sowie der bereits mehrfach ins Deutsche übersetzte
Filip Florian, außerdem
Florin Lăzărescu, bekannt auch als Drehbuchautor und Veranstalter des großen rumänischen Literaturfestivals FILIT. Die in Rumänien renommierte Autorin
Gabriela Adameșteanu kommt nach Leipzig sowie der Lyriker und führende politische Aktivist der Wendezeit
Mircea Dinescu, außerdem der Schriftsteller und Politiker
Varujan Vosganian.
Lesungen, Diskussionen und Balkan-Rock
Während der Leipziger Buchmesse sind vielfältige rumänische Veranstaltungen auf dem Messegelände und in der Leipziger Innenstadt geplant. Zentraler Veranstaltungsort der Buchmesse ist der neue
rumänische Stand in Halle 4, E501, spektakulär gestaltet von dem renommierten Architekten
Attila Kim, der auch zuständig ist für die rumänische Präsenz auf der Kunst- und Architektur-Biennale in Venedig. Den rumänischen Stand auf der Leipziger Buchmesse legt er als Amphitheater an, das sich auf eine Fläche von 300 Quadratmetern erstreckt. Im Zentrum steht der Veranstaltungsraum, um den sich Ausstellungen, eine Buchhandlung und ein Infopoint gruppieren. Am Messedonnerstag, 11 Uhr, wird der Stand durch den rumänischen Kulturminister eröffnet. An vier Messetagen finden dort Premierenlesungen aus den neuen rumänischen Werken und Diskussionen statt: Am Donnerstag sprechen
Gabriela Adameșteanu,
Matei Vișniec und
Norman Manea „Über Migration von Ost nach West und die Heimatlosigkeit des Migranten gestern und heute“,
Iris Wolff,
Jan Koneffke,
Carmen-Francesca Banciu und
Jochen Schmidt stellen am Freitag das Bild Rumäniens in der deutschen Gegenwartsliteratur vor. Die Dichterin
Nora Iuga trifft auf ihren Übersetzer
Ernest Wichner und der Dichter
Mircea Dinescu auf seinen Übersetzer
Georg Aescht. Am Samstag spricht der Historiker
Gheorghe Iacob über „Hundert Jahre modernes Rumänien“. Weiterer Höhepunkt ist das Podiumsgespräch über „Bukarest als Ort der Inspiration und Imagination für die rumänische Gegenwartsliteratur“, u.a. mit
Mircea Cărtărescu,
Lavinia Braniște und
Filip Florian.
Am
ARTE Stand steht am Donnerstag, Samstag und Sonntag, je 14 Uhr Rumänien im Mittelpunkt:
Varujan Vosganian präsentiert seinen Erzählungsband „Als die Welt ganz war“, Drehbuchautor und Schriftsteller
Florin Lăzărescu sein Buch „Seelenstarre“ und
Gabriela Adameșteanu ihren Roman „Die Begegnung“. Gabriela Adameșteanu wird zudem am Messedonnerstag auf dem
Blauen Sofa im Gespräch mit Jörg Plath zu erleben sein. Zentrale Podiumsdiskussionen des Schwerpunktlandes gibt es darüber hinaus im
Forum OstSüdOst in Halle 4, so etwa mit
Norman Manea und
Michael Krüger am Messedonnerstag über „30 Jahre im Exil“ oder mit
Andrei Pleșu und
Karl-Peter Schwartz am Messefreitag über „Rumänien in Europa. Westen des Ostens oder Osten des Westens?“ Außerdem treffen sich am Messesamstag, 15 Uhr,
Mircea Cărtărescu und
Navid Kermani.
In der Leipziger Innenstadt gibt es rumänische Veranstaltungen im
Ariowitsch-Haus: eine Vorlesung von
Andrei Oișteanu am Messedonnerstag über „Konstruktionen des Judenbildes. Rumänische und ostmitteleuropäische Stereotype des Antisemitismus“ sowie die Buchvorstellung „Oxenberg & Bernstein“ mit
Cătălin Mihuleac am Samstag. In der
Schaubühne Lindenfels treten am Donnerstag, 19 Uhr, Nobelpreisträgerin
Herta Müller und die Sängerin
Ada Milea auf, die eine alte Freundschaft verbindet. Die
KUB Galerie lädt am Messefreitag unter dem Titel „Die Welt betrachtet durch den Vers“ zu einem rumänisch-deutschen Abend der Poesie. Im
Schauspielhaus heißt es am Samstag „Genug geredet, jetzt wird erzählt“ mit einigen der bedeutendsten Vertreter neuer Literatur aus Rumänien, musikalisch umrahmt von der
Band Balkan Taksim aus Bukarest mit einem Mix aus Folklore, Rock und elektronischer Musik.
Neben Lesungen, Gesprächen, Fotoausstellungen und musikalischen Darbietungen ist ein weiterer Schwerpunkt dem rumänischen Film gewidmet, der weltweit als herausragende Neuerung in der europäischen Filmkunst wahrgenommen wird.
Bereits vier Wochen vor Beginn der Buchmesse, vom 12. Februar bis zum 12. März 2018, laden das Rumänische Kulturministerium und das Rumänische Kulturinstitut in Kooperation mit dem Netzwerk TRADUKI zu rumänischen Kinowochen ins UT-Connewitz ein, die dem Neuen Rumänischen Film gewidmet sind. Die gemeinsam mit dem Filmkritiker Mihai Fulger und dem UT-Connewitz entwickelten sechs Filmabende zeigen unter dem Motto Leaving (to) Romania die neuesten Produktionen (Spielfilme, Kurzfilme, Dokus) einiger der bekanntesten rumänischen Regisseure.
Ausführliche Informationen zu Autoren und Programm unter:
Rumänien – Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse 2018 wird veranstaltet vom Rumänischen Ministerium für Kultur und Nationale Identität und dem Rumänischen Kulturinstitut sowie der Leipziger Buchmesse, in Zusammenarbeit mit Traduki, mit freundlicher Unterstützung durch die Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland, den Rumänischen Verlegerverband und das Goethe-Institut Bukarest.