
Tschick | Foto: Marius Dincă | © Goethe-Institut Bukarest
Lesungen sind immer ein Erlebnis wert . Sie geben nicht nur Einblicke in Erzählungen, Romane oder Gedichte, sondern oft den letzten Ruck, das eine oder das andere Buch zu lesen. Noch spannender wird es, wenn man sich dabei moderner Präsentationsformen bedient. Eine derartige Leseperformance fand am Dienstag, den 22. November, in der Bibliothek des Goethe Instituts Bukarest statt.
Mit viel Einsatz, einfachen Requisiten und der nötigen Begeisterung gelang es den Schauspielern des Theaterlaboratoriums Bukarest das anwesende Publikum - zum größten Teil Schüler des Deutschen Goethe Kollegs Bukarest - hervorragend zu unterhalten. Vorgelesen wurden Auszüge aus Tschick von Wolfgang Herrndorf, ein Roman der auch an diesem Abend für Furore gesorgt hat. Nach der Lesung haben wir uns mit Ramona Olasz, Leiterin des Theaterlaboratoriums Bukarest, über die performative Umsetzung des Jugendromans und über ihren Literaturgeschmack unterhalten.

Tschick | Foto: Foto: Marius Dincă | © Goethe-Institut Bukarest
In Ihrem Labor produzieren Sie Theaterstücke für Kinder und Erwachsene in deutscher Sprache. Wie gehen Sie bei der Auswahl der Texte vor und wie sind Sie auf den Roman Tschick gekommen?
Im Rahmen der Langen Nacht der Europäischen Literatur mussten wir ein Jugendbuch inszenieren und da kam seitens des Goethe Instituts, unter anderem, Tschick als Vorschlag. Die Idee haben wir gern aufgegriffen und umgesetzt. Das war ein Renner, deswegen performen wir das Stück immer wieder gerne.

Tschick | Foto: Marius Dincă | © Goethe-Institut Bukarest
Würde Ihr Vierzehnjäriges Ich verstehen, was Sie heute tun, oder würde es denken: Das macht sie alles falsch?
Ich denke mein Ich von damals würde einfach denken: Mensch, die spinnt!
Waren Sie in Ihrer Jugend auch eine Außenseiterin, wie die beiden Helden im Roman, oder eher jedermanns Darling?
Ehrlich gesagt war ich eine Außenseiterin. Ich war zurückhaltend und sehr scheu. Ich denke, ich hätte mich damals nicht getraut, auf eine Bühne zu gehen. Das hat sich dann mit der Zeit ein bisschen geändert.
Nennen Sie ein paar Figuren aus der Literatur, denen Sie ähnlich sind oder gern wären!
Ich wäre gern Superwoman, aber ich denke ich bin eher dieser Bär aus dem Kinderbuch Pu, der Bär. Die Wahrheit ist, ich identifiziere mich gerne mit Superheldenfiguren. Leider besitze ich keine Superkräfte.
Welche waren Ihre Lieblingsbücher in Ihrer Kindheit?
Ich habe wahnsinnig gern Jules Verne gelesen, aber auch die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn, geschrieben von Mark Twain. Meine Allzeit-Favoriten bleiben aber Fram, der Eisbär von Cezar Petrescu, Der kleine Muck und Der Kalif Storch, beide von Wilhelm Hauff.
Welches Buch lesen Sie im Moment?
Ich habe die schlechte Angewohnheit gleich mehrere Bücher anzufangen. Das letzte Buch, das ich gelesen habe, ist der Roman1979 von Christian Kracht - ein tolles Buch, das ich einfach nur empfehlen kann. Im Moment versuche ich Rüdiger Safranskis Zeit zu beenden, aber ich komme nur sehr langsam voran. Ich lese nämlich eine Seite pro Tag und denke eine Woche drüber nach.
Wie wählen Sie sich die Bücher aus, die sie lesen? Im Buchladen, auf Literaturblogs oder reichen Empfehlungen von Freunden?
Von allem ein wenig. Manchmal entscheide ich mich ganz spontan im Buchladen für ein Buch, aber ich höre auch gern auf meine Freunde. Und neulich entdecke ich immer wieder interessante Empfehlungen auf Seiten wie
DLITE oder
FAZ Blog.