
Goethe-Institut
Do, 1. September 2016
Die beliebtesten rumänischsprachigen Gegenwartsautoren auf dem deutschen Buchmarkt

Gabriela Adameşteanu
Gabriela Adameşteanu, Jahrgang 1942, lebt und arbeitet in Bukarest. Seit 1990 setzt sie sich als Journalistin, seit 2004 als Chefredakteurin der Zeitschrift Bucureştiul Cultural dafür ein, Dissidenten ein Forum zu geben. Als eine der wichtigsten Autorinnen Rumäniens hat sie vier international beachtete, in zahlreiche Sprachen übersetzte Romane und zwei Erzählbände veröffentlicht, für die sie bedeutende Auszeichnungen erhalten hat.
Veröffenlichungen auf Deutsch:
Der gleiche Weg an jedem Tag. Schöffling, 2013 (übersetzt von Georg Aescht)

“Tatsächlich ist der Roman universell in seinen Schilderungen des Erwachsenwerdens, des Sich-Bezweifelns, des Loslösens von der Familie - und auch die ungleichgewichtige Liebesgeschichte darin ist von einer psychologischen Feinheit, die auch ganz jenseits politisch repressiver Systeme trifft”Carola Ebeling, die tageszeitung
Nora Iuga,
geboren 1931 in Bukarest, wuchs u.a. in Deutschland auf und studierte Germanistik. 1968 erschien ihr erster Gedichtband. Seit Ende der siebziger Jahre arbeitet sie auch als Übersetzerin aus dem Rumänischen und ins Rumänische. »Die Sechzigjährige und der junge Mann« ist ihr erstes Prosabuch, das nun auf Deutsch in der Reihe Spurensicherung des DAAD erscheint.
Veröffenlichungen auf Deutsch:
Der Autobus mit den Buckligen. Akademie Schloss Solitude, Stuttgart 2003 (übersetzt von Ernest Wichner).
Gefährliche Launen. Ausgewählte Gedichte. Klett-Cotta, Stuttgart 2007,(übersetzt von Ernest Wichner).
Die Sechzigjährige und der junge Mann. Matthes & Seitz Berlin, Berlin 2010,(übersetzt von Eva Ruth Wemme).
Vom Süden her kommt ein Herz auf Stelzen, Fotografien und Gedichte. Kunst und Text (KuTe), Waldgut Verlag, Frauenfeld, 2011. (mit Fotografien von Werner Gadliger, übersetzt von Dana Ranga und Ernest Wichner)
„Die grande Dame der rumänischen Poesie..."
Jan Koneffke, in Die Welt

Liliana Corobca
geboren 1975 in Saseni-Calarasi / Moldawien, ist Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin und lebt in Bukarest. Sie hat mehrere Bücher über die Zensur der Literatur im kommunistischen Rumänien veröffentlicht. 2010 erschien ihr Roman Ein Jahr im Paradies (Edition Merz / Solitude) auf Deutsch, im Herbst 2015 ist bei Zsolnay der Roman Der erste Horizont meines Lebens erschienen.

“Liliana Corobca hat nicht nur eine beeindruckende Heldin erschaffen, sondern auch ein ebenso bewegendes wie anrührendes Zeitdokument. Ein Zeitdokument über das Leben von Kindern im heutigen Europa, das im Herzen des Lesers Unruhe stiftet und viele Fragen aufwirft.” Mirko Schwanitz, Kulturradio RBB
“Der Ton der Erzählerin, halb naiv und halb altklug, halb erschüttert und halb ungerührt hart, ist genau der, den man einer zu früh reifen Zwölfjährigen zutraut. (...)Dazu passt der alltäglich-trockene Realismus Corobcas, dessen Höhepunkt die anschaulichen Bilder sind.” Hans-Peter Kunisch, Zeit Online
“Der Ton der Erzählerin, halb naiv und halb altklug, halb erschüttert und halb ungerührt hart, ist genau der, den man einer zu früh reifen Zwölfjährigen zutraut. (...)Dazu passt der alltäglich-trockene Realismus Corobcas, dessen Höhepunkt die anschaulichen Bilder sind.” Hans-Peter Kunisch, Zeit Online
Filip Florian
Filip Florian wurde 1968 in Bukarest geboren, wo er auch heute lebt. Nach dem Studium der Geologie und Geophysik arbeitete er als Journalist für die Zeitschrift »Cuvintul« und anschließend für Radio Freies Europa und die Deutsche Welle. Fünf Jahre verbrachte er im karpatischen Gebirgsort Sinaia, um seinen ersten, preisgekrönten Roman Degete mici (2005; dt. Kleine Finger, 2008) zu schreiben, der mittlerweile in acht Sprachen übersetzt wurde. 2016 erschien der Erfolgsroman Alle Eulen im Verlag Matthes& Seitz, Berlin
Rezensionen: http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article154171665/Bilder-des-Schreckens-aus-dem-Unterholz.html

“Alle Eulen, mit dem Filip Florian sich endgültig als fixe Größe in der nicht gerade stimmenarmen rumänischen Literatur etabliert, ist kein dickes, aber ein gewaltiges Buch, ein böses Märchen mit nicht ganz so bösem Ausgang“ Paul Jandl, Die Welt
Dan Lungu
Dan Lungu, 1969 geboren, ist Soziologiedozent in Iaşi. Mit der Gründung der literarischen Gruppe „Club 8“ sorgte er für Bewegung in dem rumänischen Kulturbetrieb. 12 Schriftsteller stellten sich gegen die Medienvormacht Bukarests und hatten Erfolg.
Lungus Erzählungen wurden in mehreren Sprachen übersetzt. Im Residenz Verlag erschienen von ihm die Romane Das Hühnerparadies (2007), Die rote Babuschka(2009), Wie man eine Frau vergisst (2010)

Varujan Vosganian
Varujan Vosganian, geboren 1958 in Craiova, verbrachte seine Kindheit und Jugend in Foçsani. Von 2006 bis 2008 rumänischer Finanz- und Wirtschaftsminister, 2012 bis 2013 Minister für Handel und Industrie. Er ist Präsident der Vereinigung der Armenier in Rumänien. 2013 erschien bei Zsolnay sein vielbeachteter Roman Buch des Flüsterns und 2016 Das Spiel der hundert Blätter. Beide Titel wurden von Ernest Wichner übersetzt.

“Ein Füllhorn eindrucksvoller Figuren und bald wundersamer, bald komischer, oft aber auch grausamster Geschichten. … Ein außerordentliches, vom tragischen Sinn der Historie beherrschtes Fresko.” Jan Koneffke, Neue Zürcher Zeitung, 24.08.13
“Eine Art südosteuropäisches Gegenstück zu Gabriel García Márquez' 'Hundert Jahre Einsamkeit'." Der Spiegel, 30.12.13
“Eine Art südosteuropäisches Gegenstück zu Gabriel García Márquez' 'Hundert Jahre Einsamkeit'." Der Spiegel, 30.12.13
Mircea Cărtărescu
Mircea Cartarescu wurde 1956 in Bukarest geboren und veröffentlicht seit 1978 Gedichte und Prosa. Zahlreiche Aufenthalte im Westen (u. a. in Berlin, Stuttgart, Wien). Sein Werk wird in viele Sprachen übersetzt und ist vielfach ausgezeichnet. Bücher: u.a. Nostalgia (1997/2009), Travestie (2010) und bei Zsolnay die "Orbitor"-Trilogie - Die Wissenden (2007), Der Körper (2011) und Die Flügel (2014). Im Frühjahr 2016 sind die Erzählungen Die schönen Fremden erschienen.

“Cartarescu mag ein Phantast sein, aber ein genauer Chronist des rumänischen Alltags ist er allemal” Jörg W. Gronius, SR BücherLese, 02.03.16
“Auf der Folie der rumänischen Geschichte formuliert Mircea Cartarescu auf großartige und unvergleichliche Weise einen exzessiven, maßlosen Traum von Verwandlung und Metamorphose. Mit gleichermaßen anspielungsreichen wie wüsten und phantasmagorischen Bildern erschafft er ein Universum an der Grenze zu Perversion und Wahnsinn, in dem alle Trennungen aufgehoben sind und Erlösung verheißen wird." ” Jurybegründung zur Verleihung des Österreichischen Staatspreises für europäische Literatur 2015
“Auf der Folie der rumänischen Geschichte formuliert Mircea Cartarescu auf großartige und unvergleichliche Weise einen exzessiven, maßlosen Traum von Verwandlung und Metamorphose. Mit gleichermaßen anspielungsreichen wie wüsten und phantasmagorischen Bildern erschafft er ein Universum an der Grenze zu Perversion und Wahnsinn, in dem alle Trennungen aufgehoben sind und Erlösung verheißen wird." ” Jurybegründung zur Verleihung des Österreichischen Staatspreises für europäische Literatur 2015
Norman Manea
Norman Manea, 1936 in der Bukowina geboren, wurde 1941 mit seiner Familie in ein Konzentrationslager in der Ukraine deportiert. Er überlebte die Gefangenschaft und war seit 1974 als freier Schriftsteller in Bukarest tätig. Seit 1986 lebt er in New York und lehrt dort als Professor für Europäische Kulturstudien am Bard College. Bei Hanser erschienen Der schwarze Briefumschlag (Roman, 1995), Über Clowns (Essays, 1998), Die Rückkehr des Hooligan (Ein Selbstporträt, 2004), Oktober, acht Uhr (Erzählungen, 2007), Die Höhle (Roman, 2012) und Wir sind alle im Exil (Essays, 2015).

"Norman Manea ist nicht nur ein beeindruckender, kritischer und selbstkritischer Intellektueller, sondern ebenso sehr ein glänzender Stilist und großer Schriftsteller, der das Poetische noch im Ungesagten, in kleinen, entscheidenden Lücken, spürbar zu machen vermag." Ina Hartwig, Laudatio zum Nelly-Sachs-Preis, 04.12.11
Geschrieben von Marius Weber
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